Kapelle "Zur heiligen Dreifaltigkeit"

von Karl Kress

 

An der Westseite des äußeren Rheintores befindet sich der Bau der neu-romanischen Backsteinkapelle aus dem Jahr 1860. Architekt war der Franziskanerbruder Paschalis.

Die Kapelle besteht aus einem einfachen Rechteckraum und einer halbrund angesetzten Chorapsis. Der Hauptraum hat drei Querachsen mit schmalen, hohen Fenstern, denen außen durch flache Mauervorlagen markierte Felder entsprechen. Rundbogenfries und Sockel verbinden die vorgelegten Bänder und bilden mit diesen zusammen eine zweite Mauerwerkebene.

Dieser Stil ist für die frühere Romantik charakteristisch.

Ein diagonal gestellter Dachreiter mit Spitzhelm trägt eine kleine Glocke.

Die Kapelle wurde 1860 von den Franziskanerinnen gebaut.

Die Franziskanerinnen waren von 1855 bis 1882 im angerenzenden Kloster „Zur heiligen Dreifaltigkeit“ tätig und haben dort eine „Töchterschule für das bürgerliche Leben“ unterhalten. Für 100 Taler im Monat wurden Mädchen in Religion, Handarbeiten, Elementarwissen, einschließlich Hausarbeiten (Wäsche), geschult. Ab 1868 unterrichteten die Schwestern an der gemischten Unterklasse der Elementarschule.

Am 2. September 1896 (bis 1959) haben vier Schwestern vom Orden des heiligen Vincent von Paul aus dem Mutterhaus in Köln-Nippes das Kloster übernommen. Nach ihnen heißt das ehemalige Zollhaus auch „Vincentinerinnenhaus“.

Die Kapelle diente von 1876 bis 1878 auch als Pfarrkirche (Bauphase der heutigen Pfarrkirche).

Früher befand sich im Innenraum eine lebensgroße hölzerne Madonna aus der Weltkugel (18. Jhd.).

Für die Pfarrgemeinde Zons war die Mittwochmesse lange Jahre Tradition.

In den Jahren 1978 bis 1981 wurde die Kapelle in zwei Abschnitten außen und innen restauriert.