Vereinsportrait

Im Frühjahr 1993 taten sich einige heimatbewusste Zonser Bürger zusammen, mit der Idee, gleichgesinnte Menschen in einem Verein zusammenzuführen. Aus diesem Gedanken heraus rekrutierte sich ein kleiner Kreis von Gründungsmitgliedern. Im Mai 1993 wurde mit einem ersten Satzungsentwurf die Vereinsgründung beschlossen. Schnell wuchs der Verein auf über 50 Mitglieder.

 

Nach Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Neuss konnten die Aktivitäten beginnen. Erster Höhepunkt war im Herbst 1994 das 1. Zonser Mühlenfest zur Erinnerung an die Wiederinbetriebnahme der Mühle vor 300 Jahren. Im Jahr 1994 veranstalteten wir zwei Ausstellungen mit aufbereiteten historischen Fotographien. Zunächst den ,,Historischen Festzug im Jahre 1929”, den der Zonser Ehrenbürger Theo Blum maßgeblich mitgestaltete, und dann die Ausstellung mit über 100 alten Originalaufnahmen „Menschen, Türme und Mauern im alten Zons.”

 

Das Aufarbeiten der Zonser Geschichte beschränkt sich jedoch nicht nur auf die örtlichen Gegebenheiten. So besucht eine Abordnung unseres Vereins alljährlich am 20. Dezember die Grabstätte Friedrich von Saarwerdens (dem Erbauer der Zollfeste Zons, der am 20. Dezember 1373 Zons zur Stadt erhoben hat) im Kölner Dom und würdigt diesen Tag mit einer Kranzniederlegung. Seit 1995 beteiligt sich der Verein aktiv an der Gestaltung des Tages des offenen Denkmals. Wie der Name schon sagt, ist das Ziel der Vereinsarbeit die Kultur- und Heimatpflege. Dazu zählen wir auch unsere Bemühungen, Alt- und Neubürger einander näher zu bringen. Dies soll z.B. durch gesellige Heimatabende gefördert werden, die mit unserer Unterstützung die Zonser Geschichte für Alt-Zonser lebendig erhalten und den Zonser Neu-Bürgern einen Einblick gewähren. An diesen Abenden wird nicht nur trockene Geschichte geboten, sondern auch altes Lied- und Sprachgut aufgefrischt.

 

Weitere Aktivitäten sind das im Oktober 1996 von uns herausgegebene Buch unseres Mitgliedes Hans Sürtenich ("Uns Muttersprooch lit noch nit brooch"), das auch über Zons hinaus zur Pflege der heimischen Mundart beitragen soll. Des Weiteren haben wir 1996 und 1998 an markanten Punkten in Zons Ruhebänke aufgestellt und 1997 auf dem nördlichen Wallgraben Kastanien gepflanzt. Die Erläuterungen zu historischen Straßennamen in der Altstadt sind ebenfalls erfolgt. Im Jahr 2003 feierten wir, mit einer gewissen Portion Zufriedenheit, unser 10 - jähriges Vereinsbestehen. Aus diesem Anlass haben wir die Zonser Stadtgeschichte in Form eines "Zons-Comix" aufgearbeitet.

Auf unsere Initiative und unsere Kosten wurden im Mai 2004 an den Ortseingängen (Stürzelberger Straße, Aldenhovenstraße und Herrenweg) als Begrüßung das alte Zonser Stadtwappen aufgestellt.

 

Im Jahre 2005 wurde das Buch ,,Geschichten aus Zons - Senioren erzählen" von uns veröffentlicht.

 

Im Oktober 2006 folgte dann in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern der Friedrich-von-Saarwerden-Schule die Herausgabe des Heftes "Warum ich gerne in der Stadt Zons wohne". In diesem Jahr haben wir auch die Grabpflege des Zonser Ehrenbürgers Theo Blum auf dem Friedhof Melaten übernommen.

 

Ende November 2007 konnten wir das Mundart-Kochbuch ,,Watt kochsde hück?” mit alten Rheinischen Rezepten (von unseren Mitgliedern und den Kochfreunden Zons zur Verfügung gestellt und von uns in Mundart übersetzt) herausgeben und der Öffentlichkeit vorstellen. Den Beteiligten auch an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön. Aufgrund der großen Nachfrage verkaufen wir derzeit bereits die 3. Auflage in der Tourist-Information.

 

“Die Lebende Krippe Zons” findet in 2018 bereits zum 16. Mal statt. Die wachsenden Besucherzahlen sprechen für sich. Mit den Spendeneinnahmen unterstützen wir gemeinnützige Einrichtungen. Auch die Ausstellung zum 10-jährigen Bestehen in 2012 stieß auf große Resonanz.

 

Zur Eröffnung des Spielplatzes in der Altstadt wurde neben einer Bank auch das Bronzeschwein von uns aufgestellt.

Ein weiterer Schwerpunkt der Vereinsarbeit sind die alle 2 Jahre in Mundart aufgeführten Theaterstücke. Unsere Theaterspieler haben im Frühjahr 2018 das 10. Mundartstück aufgeführt - auch hier fließt ein Teil der Einnahmen in Projekte zur Verbesserung des Umfeldes von Zons. 

Bereits bei der Vereinsgründung 1993 war die Aufstellung eines Denkmals "Friedrich von Saarwerden" auf dem Rheintorvorplatz als Vereinsziel genannt. Große Dinge brauchen ihre Zeit, so auch dieses Denkmal. Nach vielen Diskussionen innerhalb und außerhalb des Vereins (so musste z.B. der Kulturausschuss und die untere Denkmalbehörde mit einbezogen werden) ist die Aufstellung dieses Denkmals am 22. April 2010 erfolgt. Das Denkmal wurde von dem renommierten Bildhauer Bert Gerresheim geschaffen. Das wir einen so namhaften Künstler verpflichten konnten haben wir der wohlwollenden Unterstützung der Stiftung Kulturpflege und Kulturförderung der Sparkasse Neuss zu verdanken, alleine hätte der Verein die Mittel nicht aufbringen können.

 

Im Spätsommer 2011 haben wir ein Kartoffelfest organisiert und dabei eine „Kartoffelschrift“ mit Geschichten und Rezepten rund um die beliebte Knolle herausgegeben.

 

Der Zonser „Kulturpfad“ wurde im März 2011 nach monatelanger Vorbereitung eröffnet und präsentiert Zonsern und Besuchern seither am Wallgraben auf 12 Stelen Texte zum Nachdenken und Diskutieren. Im ersten Jahr stand der Pfad unter dem Motto „Wasser ist Leben“. Jedes Jahr werden die Texte ausgetauscht,  seit 2012 sind die Texttafeln zweisprachig. 2012: Deutsch-Spanisch „Energie und Umwelt“, 2013: Deutsch-Französisch „Geld und Moral“, 2014: Deutsch-Niederländisch „Freundschaft“, 2015: Deutsch-Polnisch „70 Jahre auf dem Weg zur Deutsch-Polnischen Partnerschaft“. Für das Jahr 2016 wurden gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des städtischen Gymnasiums BvA Texte in Deutsch und Englisch unter dem Thema 70 Jahre Nordrhein-Westfalen-Demokratie und Freiheit präsentiert, mit einer Auswahl der Stelen und einer entsprechenden Präsentation waren wir auch beim Bürgerfest zum Landesgeburtstag im Düsseldorfer Landtag vertreten. 2017 war das Motto des Deutsch-Griechischen Pfades "Kultur verbindet". Im Juni 2017 haben wir unseren Freunden aus Mikolów den kompletten Stelensatz mit den deutsch-polnischen Texten für den dortigen Friedenspark im Bpotanischen Garten übergeben.

 

Wilhelm Busch auf hochdeutsch und in verschiedenen Mundarten – was im Herbst 2012 als Stammtischabend begonnen hat fand wegen der großen Resonanz drei Jahre lang statt: Neben Hochdeutsch-Vorträgen eines Wilhelm-Busch-Rezitators präsentierten einige Mitglieder der Kultur- und Heimatfreunde Wilhelm Busch in Zonser Platt, in Hessisch, Bayrisch, Kölsch u.v.a. Mundarten.

 

In 2015 haben wir im November einen „Heinz-Erhardt-Abend“ angeboten, gerade Erhardts Wortwitz, hintergründige Satire und sprichwörtlich gewordene Reime wurde von den Zuschauern mit viel Beifall bedacht. Erstmalig haben wir in dem Jahr auch ein Oktoberfest veranstaltet. Aufgrund des großen Erfolges werden wir auch in den nächsten Jahren wieder solche Abende einplanen.

 

In Zusammenarbeit mit der SVGD betreuen unsere Mitglieder einmal wöchentlich die örtliche Tourist-Information.

 

Zusammen mit 4 weiteren Vereinen und dem Rhein-Kreis Neuss haben wir uns in 2017 für die Errichtung eines "Blinden.Stadtmodells" von Zons stark gemacht, inzwischen sind die notwendigen Mittel zusammen und ein Standort wurde gefunden, sodass das Modell im Herbst 2018 oder im Frühjahr 2019 aufgestellt werden kann. Ebenfalls im Herbst 2018 erscheint ein heimatkundliches, kindgerechtes Buch in deutscher und niederländischer Sprache zur Geschichte unserer Festungsstadt, das wir in Zusammenarbeit mit der Sparkassenstiftung im Rhein-Kreis Neuss und unseren Partnern in Steevensweert herausgeben.

 

Unser neues Projekt ist die Errichtung eines historisierten Backofens auf dem Schützenplatz und die Herausgabe eines Buches mit alten Brotrezepten, dass wir nach erfolgreicher Spendensammlung in 2019 realisieren können.

 

Bei unseren monatlich stattfindenden Stammtischabenden bieten wir nicht nur geselliges Beisammensein, sondern auch eine Vielzahl von Vorträgen und Besichtigungsfahrten zu den Themen Kultur, Natur- und Landschaftspflege. Neben unseren Mundartstammtischen in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung der Mundart gab es Bilderpräsentationen z.B. Hochwasser in Zons, zur landwirtschaftlichen Nutzung des Schlossgeländes, der Schlacht bei Worringen, Geschichte des Treidelns am Rhein, die Teilnehmer des historischen Umzugs von 1929 wurden aus alten Aufzeichnungen namentlich zugeordnet und vieles mehr.

 

Im Oktober werden wir unser 25-jähriges Vereinsjubiläum in Anwesenheit unserer Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, Frau Ina Scharrenbach, feiern und dabei auch eine umfangreiche Power-Point-Präsentation mit vielen Bilder aus unserer Vereinsgeschichte zeigen.

 

Zu unseren Stammtischrunden, die jeweils am ersten Mittwoch im Monat stattfinden, sind auch Gäste jederzeit herzlich willkommen. Machen Sie einfach mal einen “Schnupperbesuch”.

 

Inzwischen hat der Verein über 149 Mitglieder, außerdem 14 in unserer Kinder- und Jugendgruppe. Viele der selbst gesteckten Ziele konnten wir bisher erreichen. Weiterhin bleiben wir ständig bemüht neue Ideen zu Zielen auszuarbeiten und umzusetzen.

 

 

September 2018